Cool Strong Kids

Die Entstehung des Präventionsansatzes

"Ich bin unschlagbar" ist der Leitgedanke von Cool Strong Kids, der sich auch in unserem Gewaltpräventionsprogramm für Vor- und Grundschulen wiederfindet. Das Programm wurde im Jahr 2004 von Matthias Hummel entwickelt und aufgebaut, als er von einer Münchner Grundschule angesprochen wurde, einen guten und alltagstauglichen Ansatz zur Gewaltprävention zu entwickeln. Als ausgebildeter Diplom Wirtschaftsinformatiker, Kommunikationstrainer und Vorstand des Kindergartens Spielhaus e.V. setzte er sich intensiv mit der aktuellen Forschung und den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Gewaltprävention auseinander und erkannte schnell, dass erfolgreiche Gewaltprävention nur als Mehrebenenprogramm nachhaltig und erfolgreich sein kann. Nur wenn alle Beteiligten in die Maßnahmen mit einbezogen werden, sind die Grundlagen für eine nachhaltige Arbeit mit den Kindern gegeben. Generell fehlte es an durchgängigen und klaren Konzepten, die sich mit dem sozialen Umfeld der Kinder auseinandersetzen und dieses mit in die Präventionsarbeit einbeziehen. Mit Hilfe von wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie beispielsweise die des Norwegers Dan Olweus im Bereich der Konflikte unter Kindern bis hin zu Mobbing und Bullying und den Erfahrungen erfolgreicher Präventionsansätze, wie zum Beispiel das kanadische Programm „Feeling Yes, Feeling No“ zum Umgang mit Erwachsenen und Fremden, war es möglich ein Gesamtkonzept zu entwickeln, das nicht nur einzelne Präventionsbereiche sondern alle Bereiche der Gewaltprävention abdeckt. Konflikte gewaltfrei zu lösen, offen mit einender zumzugehen und sich schützen zu können sollte eine Grundkompetenz aller Menschen sein.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und Evaluation als Fundament unserer Arbeit

Grundlegend für das Konzept sind wissenschaftliche Erkenntnisse und Ergebnisse. Nur so kann sichergestellt werden, dass die richtigen Maßnahmen mit den richtigen Mitteln zum richtigen Zeitpunkt in den Alltag der Kinder integriert werden können. Darüber hinaus werden unsere Kurse evaluiert, um sicherzustellen, dass die angewandten Maßnahmen erfolgreich sind.

Es geht darum, Kinder vor Gewalt zu schützen

Aggressivität und Gewalt an und unter Kindern und Jugendlichen werden mit Besorgnis wahrgenommen.

Bei der Entwicklung der Gewaltbereitschaft handelt es sich um ein Problem von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung, das von allen ernst genommen werden muss. Dies ergibt sich nicht notwendigerweise aus der Häufigkeit der Gewalttaten, sondern vielmehr aus den gravierenden Folgen für die Opfer, deren gesamtes weiteres Leben beeinträchtigt werden kann, z.B. durch ein geringes Selbstwertgefühl, durch aggressives Verhalten oder depressive Verstimmungen bis hin zum Suizid. Auf Täterseite ist der erwiesene Zusammenhang zwischen Aggressionen und häufigen Gewalttaten in der Schule und späterer Straffälligkeit zu sehen. Nicht zuletzt ist auch an die Lebensqualität und berufliche Zufriedenheit der Lehrer und Erzieher zu denken. Die sich abzeichnende Entwicklung verlangt zunehmend nach Lösungen im Sinne von Prävention, denn Präventionskonzepte scheinen sowohl langfristig erfolgreicher als auch deutlich kostengünstiger zu sein als Interventionsmaßnahmen.

Die wichtige Rolle von Eltern und Lehrern

Aufgrund der hohen Bedeutung von Eltern und Lehrern beim Schutz der Kinder ist es unser Wunsch deren Einbeziehung so leicht und unkompliziert wie möglich zu gestalten. Hierzu stellen wir eine Reihe von Maßnahmen zur Verfügung, die es Eltern und Lehrern ermöglichen, mit einfachen Mitteln helfen zu können. Die Maßnahmen sind freiwillig, lediglich der einführende Elternabend ist aufgrund seiner Bedeutung für die Eltern verpflichtend, um die Kinder richtig begleiten zu können und um Fehler beim Schutz der Kinder zu vermeiden. Zusätzlich besteht die Option eines vertiefenden Elterncoachings. Im Rahmen unserer Arbeit mit den Kindern, werden die Eltern über Übungsblätter der bearbeiteten Themen informiert und auf dem Laufenden gehalten. Dies bietet die Möglichkeit, mit den Kindern über das Gelernte zu diskutieren und die eigene Rolle zum Schutz der Kinder zu finden und zu festigen.

Die aktive Beteiligung der Eltern hat einen großen Einfluss auf den Kurserfolg und die Nachhaltigkeit der Arbeit. Lehrer und Betreuer erhalten ebenfalls umfangreiche Informationen zu unseren Kursinhalten. Darüber hinaus sind sie eingeladen, an den Präventionsmaßnahmen aktiv mitzuwirken und sich von uns weiterbilden zu lassen.

Die 3 Säulen unseres Gewaltpräventionsprogramms

Um das Präventionsprogramm mit den Kindern durchzuführen, bedarf es einer guten Vorbereitung und der Einbeziehung aller Beteiligten. Es gibt drei Säulen, auf denen die Präventionsarbeit stattfinden kann:

Mehrebenen-Ansatz
Ziel ist, ganzheitlich zu denken und von isolierten Einzelmaßnahmen wegzukommen. Die Maßnahmen müssen sowohl auf der Schulebene, der Klassenebene als auch auf der individuellen Ebene ansetzen.

Individuelle Anpassung
Das Gewaltpräventionsprogramm von Cool Strong Kids ist modular nach einem Baukastenprinzip aufgebaut. Es kann leicht auf die Bedürfnisse vor Ort angepasst werden.

Unterstützung
Unsere Unterstützung ist darauf ausgerichtet, dass unsere Projekte nachhaltig und positiv verändern. Dies geht von der Problemanalyse über die Entwicklung einer Strategie zum Umgang mit Gewalt bis hin zu organisatorischen Maßnahmen einschließlich der Unterstützung in technischer und finanzieller Hinsicht.

Im Rahmen des Sozialkompetenztrainings gibt es verbindliche Bausteine, die für eine spürbare Veränderung zur Überwindung von Aggression und Gewalt notwendig sind. Aus anderen, sog. optionalen Bausteinen, kann die Schule, je nach eigenen Bedürfnissen auswählen. Hierzu bieten wir eine übersichtliche Zahl möglicher Maßnahmen zur Auswahl. Später kann dieses Training von den Lehrkräften und Erziehern selbständig in den Schulalltag integriert und durchgeführt werden.

Das Sozial-Kompetenztraining

Das Sozial-Kompetenztraining von Cool Strong Kids vermittelt alters- und entwicklungsgerechte prosoziale Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen:

  • Selbstvertrauen und Eigenverantwortung (im Umgang mit sich selbst),
  • Empathie und Perspektivübernahme (im Umgang mit anderen) sowie
  • Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit (in Bezug auf Zusammenarbeit mit anderen).

Diese Kompetenzen werden den Kindern in den einzelnen Lern- und Übungseinheiten vermittelt, deren Lektionen aufeinander aufbauend unterrichtet werden. Das Grundschulkonzept umfasst mehr als 20 Themenbereiche mit insgesamt über 150 Lern- und Übungseinheiten, die aufeinander abgestimmte Spiele, Gesprächskreise, Übungen und Rollenspiele beinhalten.

Bei den Spielen lernen die Kinder unbewusst. Sie testen ihre Grenzen und können sich gleichzeitig austoben. In den Gesprächskreisen werden die wichtigsten Themen von den Kindern diskutiert und Lösungen selbst gefunden. Die Trainer, und später die Lehrer oder Erzieher,  moderieren das Thema lediglich. Bei den Übungen werden Verhaltensweisen in Problem- oder Konfliktsituationen analysiert und geübt. Bei den Rollenspielen lernen die Kinder in einem geschützten Rahmen verschiedene Alltagssituationen zu bestehen.

Kurz zusammengefasst lernen die Kinder Konflikt- und Gefahrensituationen zu erkennen, einzuschätzen und zu bewältigen. Sie gewinnen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und Kräfte und damit an Selbstbewusstsein. Sie erkennen Zusammenhänge zwischen ihrer Körpersprache, ihrem Auftreten und der damit verbundenen Wirkung auf andere (Opferhaltung). Sie erlernen potentiell gefährliche Situationen zu erkennen und zu vermeiden sowie einfache aber wirkungsvolle Techniken zur eigenen Sicherheit anzuwenden.

Cool Strong Kids

Mitglied Paritätischer Wohlfahrtsverband

Mitglied Paritätischer Wohlfahrtsverband